Tonos Humanos

Sophia Seemann

Tonos Humanos
Lieder aus dem Frühbarock
22. 6. und 24. 6. 2021, 20 Uhr
Rindermarkt 23

Barockensemble Fiori Sembranti
Sopran: Sophia Seemann
Barockgitarre: Guilherme Barroso

Programm:
G. Frescobaldi (1583-1643), «Se l’aura spira», «Begl’occhi io non provo»

Gaspar Sanz (1640 - 1710), «Folias»

J. Marin (1619-1699), «No sé yo como és», «Ojos, pues me desdeñais»

Santiago de Murcia (1673 - 1739), «Cumbees»

J. Marin (1619-1699), «No piense Menguilla, ya»


In unserem Programm stellen wir weltliche Vokalwerke aus Italien und Spanien aus dem frühen Barockzeitalter nebeneinander.

Frescobaldi vertritt die früheste Form von Solostücke für Gesang. Diese beiden Stücke stammen aus dem Il Primo Libro de Madrigali, einer Sammlung von weltlichen, meist mehrstimmigen Vokalwerken. In beiden Stücken geht es um die Schönheit und Liebe, die ein Mensch für seine*r Geliebte*r hegen kann. Wie auch heutzutage, wird die Liebe vom Schmerz oft nicht getrennt.

Mit José Marins Kompositionen, den Tonos Humanos, wird in die Gefühlswelt Spaniens vom 17. Jahrhundert eingetaucht. Die Tonos humanos sind weltliche Lieder, die in Spanien im
17. Jahrhundert eine verbreitete Kompositionsart waren. Es sind meist Strophenlieder mit Refrain, welche je nach Interpretationsart verschieden wiederholt werden. Ihnen liegen menschliche Emotionen und Themen zugrunde: die Liebe, die Freude, der Schmerz. José Marin gilt als einer der Hauptvertreter der Tonos Humanos, und arbeitete am spanischen Königshof der Habsburger.

Das Barockensemble Fiori Sembranti wurde 2020 von der Sängerin Sophia Seemann und der Cembalistin Michelle Kissóczy gegründet. Die Idee ist es, mit weiteren barockbegeisterten Musikern Konzerte in kleinen Formationen zu veranstalten, um den Menschen die Musik bekannter und unbekannter Meister dieser Zeit näherzubringen. Die Emotionen sowie Affekte der Musik sollen im Geist der heutige Zeit aufgeführt werden und so die Menschen an- sprechen. Der Hauptfokus liegt auf der Kammermusik des Frühbarocks, mit Kompositionen aus Italien, Frankreich, England, Spanien und Deutschland.


Guilherme Barroso wurde in Rio de Janeiro geboren und ist international als Lautenist tätig. Er spielt regelmäßig als Solist und Mitglied verschiedener Ensembles wie Sollazzo Ensemble (Anna Danilevskaia), Ensemble La Boz Galana (Sebastián León), Ensemble Domus Artis (Breno Quinderé), astrophil & stella (Johanna Bartz), Ensemble Tentalora, Ensemble Elyma und Ensemble Ébalides (Gabriel Garrido), Ensemble Arte Mínima (Pedro Sousa Silva), Galimatias Baroque Ensemble (Ivan Rodriguez), u.a. in ganz Europa und Südamerika. Guilherme schloss seinen Pädagogik-Master an der Schola Cantorum Basiliensis bei Peter Croton sowie seinen Performance-Master im Fach Laute bei Eduardo Eguëz an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) ab, nachdem er seinen Bachelor-Abschluss Laute an der Escola Superior de Música e Artes do Espectáculo Porto (ESMAE) bei Ronaldo Lopes erworben hatte. Außerdem machte er einen Bachelor- Abschluss im Fach Dirigieren (Klasse Valéria Matos) und einen Master-Abschluss in Musikwissenschaften (Prof. Dr. Marcelo Fagerlande) an der Universidade Federal do Rio de Janeiro (UFRJ). Er wurde als Komponist und Lautenist bei Wettbewerben in Deutschland, Frankreich, Portugal und Brasilien ausgezeichnet. Aktuelle Projekte brachten ihm begeisterte Kritiken ein, in denen sein Spiel als virtuos, intelligent und berührend beschrieben wurde. Guilherme arbeitet als Lehrer für Laute und Basso Continuo an der Lissabons Musikhochschule (ESML) sowie als Leiter des Kirchenchores St. Martin Egerkingen in der Schweiz.

Sophia Seemann hat 2019 ihren Master of Arts in Luzern bei Prof. Barbara Locher erfolgreich abgeschlossen. Seither ist die Studentin des neuen Programms #BEprofessional der diemasterclass Zürich unter der Leitung von Sandra Trattnigg. Sophia Seemann singt regelmässig an Gottesdiensten, unter anderem in Küsnacht und in Schwyz. Zu ihren bedeutendsten Auftritten gehört ihr Soloauftritt am Lucerne Festival 2017 mit dem Collegium Vocale Luzern, eine Kunstperformance mit dem Theaterkollektiv saft aus Wien in der Roten Fabrik im Jahr 2019 und 2020 die Hauptrolle der Sora in der Operette Gasparone
in Beinwil am See. Sie ist Preisträgerin des Wettbewerbs der Marianne und Curt-Dienemann Stiftung 2020 und Stipendiatin des Covid-19 Arbeitsstipendiums der Stadt Zürich. Ab Sommer 2021 unterrichtet sie Sologesang an der Kantonsschule Freudenberg in Zürich.